Moritz Jekat photography
_5 GRAD
2014/15
Es sind 5 Grad.
Mein Atem kondensiert.
Ich spüre die warme Luft
aus meinen Lungen strömen,
und aus meinem Mund,
über mein Gesicht und
meine Haut streicheln,
während die kalte, eisige Luft
vom Laufen meinen ganzen
Körper umschlingt.
Ich halte es nicht mehr aus und renne los.
Ich spüre harte, stechende Dinge unter meinen Füßen,
die sich in meine Fußsohlen bohren.
Ich merke wie mein Herz schneller schlägt.
All das ist wohltuend und schmerzend zugleich.
Es ist die Welt die mich umgibt, das Universum.
Ich spüre es direkt an mir, auf meiner nackten Haut,
so nah und intensiv wie es eben nur geht.
Diese Wahrhaftigkeit der Welt, direkt auf meinem Körper, lässt mich mein eigenes Leben und die Existenz aller natürlichen Dinge direkt spüren. In diesem Moment
bin ich lebendig wie selten.
Dann beißende Kälte. Eisig.
Sie packt mich am Rücken und hat im Handumdrehen
meinen ganzen Körper erfasst.
Blitzschnell stellen sich alle Haare an meinem Körper auf.
Ich fange an zu zittern.
Ich fühle Kälte an meinen Füßen.
Es ist keine unerträgliche Kälte,
sondern bloß etwas kühl.
Es ist leicht feucht. Angenehm.
Diese leichte, kühle, feuchte Kälte
steigt langsam an meinen Beinen hoch.
Ich spüre, wie sie durch die Haare
an meinem Körper fährt, über die Knie
hinweg und bis zu meinem Becken gelangt.
<< GO BACK
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.